Transfer von Patenten und Schutzrechten für Startups zentral – doch sie sehen Nachholbedarf bei Geschwindigkeit und fairen Bedingungen

Berlin, 25.11.2025

Im Auftrag der TU Berlin hat der Startup-Verband Gründer*innen zu den Themen Schutzrechte, Patente und Transfer befragt. Im Kontext des Deutschen Startup Monitors 2025 wurden hierfür bundesweit 1.846 besonders innovative und wachstumsorientierte Unternehmen erreicht. Deren Geschäftsmodelle basieren häufig auf neuen Technologien und forschungsbasiertem Wissen – das zeigt der nun veröffentlichte Startup-Report: Forschung und IP-Transfer in Deutschland.

Mit Blick auf die Innovationskraft und den wachsenden DeepTech-Sektor besonders wichtig sind dabei Schutzrechte aus Hochschul- und Forschungskontexten. Gerade hier sehen Gründer*innen jedoch noch Verbesserungsbedarf, etwa bei der Geschwindigkeit des Transferprozesses und den Bedingungen der Verhandlung mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen. 

Das sind die wichtigsten Zahlen:

  • Zentrale Bedeutung: Für mehr als jedes Dritte Startup in Deutschland (36 %) spielen eigene Schutzrechte und Patente eine große Rolle.
  • Vor allem bei DeepTech: Zu über einem Viertel kommen diese Schutzrechte aus dem Kontext Hochschule und Forschung (26 %) – bei DeepTech-Startups sogar zu 42 %.
  • Mehr Geschwindigkeit nötig: Im Transferprozess besteht vor allem bei der Geschwindigkeit Nachholbedarf – nur 28 % bewerten diese positiv.
  • Fairness wichtig: Gründer*innen wünschen sich bessere Rahmenbedingungen beim Transfer und 81 % können sich hier eine Schlichtungsstelle vorstellen.

Dazu Prof. Dr. Helmut Schönenberger, Vorstandsmitglied des Startup-Verbands: „Deutschland hat eine Forschungslandschaft, die weltweit Maßstäbe setzt: mit exzellenten Hochschulen, starken Talenten und hoher internationaler Anziehungskraft. Wir sind aber noch nicht gut darin, dieses Know-how in wirtschaftlichen Erfolg zu übersetzen. Hier gilt es, schnell zu handeln und groß zu denken – zehn oder zwanzig Prozent mehr reichen da nicht. Wir müssen das Ziel haben, die Zahl wissenschaftlicher Ausgründungen auf Basis von Patenten zu vervielfachen. Dafür braucht es faire Rahmenbedungen und schlanke Prozesse.“ 

Prof. Dr. Stephan Völker, Vizepräsident für Forschung und Berufung der TU Berlin: "Beim Transfer von IP aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen an Startups sehen wir in Deutschland häufig noch große Unterschiede in der Umsetzung wie auch der Geschwindigkeit.  Das beruht u.a. auch auf noch zu wenig Austausch über Best Practices, aber auch fehlende Transparenz bzgl. der finanziellen Rahmenbedingungen. Mit der IP-Deal-Datenbank wollen wir genau das ändern: mehr Transparenz schaffen, Erfahrungen bündeln, Prozesse beschleunigen und gemeinsam die Bedingungen verbessern, damit Innovationen schneller ihren Weg in den Markt finden.“

Zum Projektkontext:

Um den Wissens- und Technologietransfer weiter zu stärken, hat das Team Schutzrechte und Technologietransfer der Technischen Universität Berlin im Rahmen des Projekts IP-Deal-Datenbank eine bundesweite Befragung initiiert. Die Erhebung knüpft an die Startup-Strategie der Bundesregierung (2022) an, in der unter anderem die Evaluierung des Bedarfs an einer unabhängigen Schlichtungsstelle für IP-bezogene Streitigkeiten vorgesehen ist.

Der Startup-Verband ist die Stimme der Startups in Deutschland. Er vertritt ihre Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. In seinem Netzwerk mit 1.200 Mitgliedern schafft der Verband einen Austausch zwischen Startups, Scaleups, Investoren und etablierter Wirtschaft. Ziel des Startup-Verbandes ist es, Deutschland und Europa zu gründungsfreundlicheren Standorten zu machen. 

Der Report findet sich hier

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