Startups: Geschäftsklima stabilisiert sich, Investmentlage angespannt, doch Blick in die Zukunft sehr optimistisch | Pollok: “Spirit der Startup-Gründer*innen ist beeindruckend”
Berlin, 17.09.2024
Laut einer Vorabauskoppelung des Deutschen Startup Monitors 2024 des Startup-Verbandes geht die schwierige Wirtschaftslage auch an Startups nicht vorbei. Das Startup-Geschäftsklima stabilisiert sich im positiven Bereich. Hingegen bleibt das für Startups wichtige Investmentklima weiterhin angespannt. Insgesamt ist der Blick in die Zukunft jedoch sehr optimistisch.
Im Gegensatz zur etablierten Wirtschaft ist das Geschäftsklima deutlich positiver und hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Insgesamt bewerten 39 % der Startups die aktuelle Geschäftslage als gut, 48 % als befriedigend und 13 % als schlecht. Bei der Geschäftserwartung für die kommenden sechs Monate überwiegt die positive Einschätzung mit 58 %. Zudem gehen vier von fünf Gründer*innen von einer Verbesserung der Geschäftslage bis Ende 2025 aus. Trotz der Unsicherheiten blicken Startups optimistisch in die Zukunft und rücken die Chancen in den Fokus.
Sebastian Pollok, stellvertretender Vorsitzender beim Startup-Verband und Investor, betont: „Der Spirit der Startup-Gründer*innen in Deutschland ist beeindruckend. Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage verlieren sie nicht den Glauben an die Zukunft. Das tut unserer Wirtschaft gut, Schwarzmalerei und Kopf-in-den-Sand hilft uns mit Blick auf eine drohende Rezession nicht weiter.“
Neben dem Geschäftsklima hat sich auch Investmentklima stabilisiert, die Stimmung ist hier aber insgesamt deutlich negativer. Die aktuelle Investmentlage wird von 51 % als schlecht und nur von 17 % der Befragten als gut bewertet. Aber auch hier zeigt sich der Optimismus der Startup-Gründer*innen: 42 % rechnen mit zeitnaher Besserung und nur 17 % mit einer Verschlechterung der Bedingungen.
Auch Pollok nimmt diese positive Tendenz am Kapitalmarkt wahr: “In der Breite bleiben die Finanzierungen stabil und gleichzeitig sehen wir schon jetzt ähnlich viele große Runden über 100 Mio. Euro wie im gesamten Jahr 2023”, gleichzeitig weist er darauf hin “International haben wir allerdings immer noch einen Rückstand.”
Laut Pollok braucht es einen gemeinsamen Kraftakt, um den Startup-Standort nach vorne zu bringen: „Jetzt sind alle gefragt – Politik, institutionelle Investoren und etablierte Unternehmen. Wir müssen alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Deutschland als Gründungsstandort langfristig zukunftsfest zu machen. Unsere "Innovationsagenda 2030 – Weltklasse Made in Germany" zeigt konkrete Wege auf, wie Deutschland seine Innovationskraft ausbauen und zukünftigen Wohlstand sichern kann. Die Startups sind bereit, doch sie brauchen die richtigen Rahmenbedingungen. Von der angekündigten WIN-Initiative erwarten wir Rückenwind für ein stärkeres Finanzierungsumfeld.”
Über den Deutschen Startup Monitor: Der Deutsche Startup Monitor ist die umfassendste Befragung von Startups in Deutschland und liefert jährlich einen detaillierten Überblick - unter anderem über die Geschäftslage, Herausforderungen und Zukunftsaussichten der deutschen Startup-Szene. Der Report zum Geschäfts- und Investmentklima ist in Kooperation mit dem ifo Zentrum für Makroökonomik und Befragungen entstanden. Hier geht es zum Report.