Startup-Verband startet Initiative #SIGNSMART zur Modernisierung von Arbeitsverträgen | Pausder: “Wir brauchen smarte Lösungen, die den Anforderungen der digitalen Welt im 21. Jahrhundert gerecht werden.”
Berlin, 01.02.2024
Der Startup-Verband hat eine neue Kampagne #SIGNSMART ins Leben gerufen, die sich für die Modernisierung von Arbeitsverträgen in der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts einsetzt. Ziel der Initiative ist es, die Anforderungen an Arbeitsverträge im Zuge des Bürokratieentlastungsgesetzes (BEG) IV zu vereinfachen und an die digitale Realität moderner Unternehmen anzupassen.
Die aktuelle Gesetzgebung, insbesondere der von der Ampel-Koalition 2022 faktisch eingeführte Papierzwang für Arbeitsverträge, stellt nach Ansicht des Verbandes einen Rückschritt dar. “Die Ampel will unnötige Hürden für Unternehmen und Bürger*innen abbauen. In Sachen Arbeitsverträge und Nachweispflichten wird Digitalisierung versucht – aber leider nicht geschafft”, so Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands.
Obwohl der aktuelle Entwurf des BEG IV das Problem erkenne, biete er keine zufriedenstellende Lösung. Die im Referentenentwurf des BEG IV vorgeschlagene „qualifizierte elektronische Signatur“ sei kompliziert, unpraktisch und entspreche nicht der digitalen Lebenswirklichkeit vieler Unternehmen und Arbeitnehmende. Dabei ist das Entlastungspotenzial groß: Laut Institut der deutschen Wirtschaft wurden in den letzten 5 Jahren in Deutschland im Schnitt 11 Millionen Arbeitsverträge pro Jahr geschlossen.
„Wir begrüßen, dass der Rückschritt aufgehoben werden soll und wir uns der digitalen Realität stellen. Wichtig dabei ist, dass der Mechanismus einfach und kostengünstig durchzuführen ist, sowohl für die Unternehmen als auch die Mitarbeitenden“, so Hanno Renner, Co-Founder und CEO des Münchener Unicorns Personio.
Die im aktuellen Gesetzesentwurf vorgeschlagene “qualifiziert elektronische Signatur” ist überkompliziert und erfordert hohen Mehraufwand. “Arbeitgebende und Arbeitnehmende müssten vorher aufwändig registriert sein, üblicherweise Signaturkarten und Lesegeräte parat haben. Das klingt absurd aufwändig - und das ist es auch. Für alle Beteiligten in Deutschland und im globalen Wettbewerb für internationale Top Talente sowieso”, so Pausder.
“Die derzeitige Gesetzeslage verursacht erhebliche administrative Mehrarbeit und wirkt der Digitalisierung unseres Standorts entgegen. Das Schriftformerfordernis zeigt den veralteten bürokratischen Aufwand auf, der problemlos durch ein Textformerfordernis ersetzt werden kann, ohne die Beweisfunktion einzuschränken”, so Erik Podzuweit, Gründer und Co-CEO der Investmentplattform Scalable Capital. "Fälschungssicher geht auch anders: Selbst eine Unterschrift in Textform ist durch die Verknüpfung mit einer E-Mail bereits sicherer als eine Unterschrift auf dem Papier”, pflichtet Renner bei.
Die Initiative #SIGNSMART fordert eine einfachere Lösung: Die Textform für Nachweise sollte ausreichen, um den Anforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden.
Der Startup-Verband ruft Wirtschaft und Gesellschaft dazu auf, sich der #SMARTSIGN-Initiative anzuschließen und sich für fortschrittliche, digitale Lösungen bei Arbeitsverträgen stark zu machen. “Wir brauchen smarte Lösungen, die den Anforderungen der digitalen Welt im 21. Jahrhundert gerecht werden. Das Ziel muss sein, Papierverbrauch, Kosten und Stress für jeden zu reduzieren”, so Pausder. Gemeinsam könne ein Schritt in Richtung moderner, effizienter Arbeitswelt gelingen.
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