Startup-Verband begrüßt Deutschlandfonds – fordert jedoch weitere Schritte für mehr Wachtumskapital
Berlin, 18.12.2025
Der Startup-Verband begrüßt die Initiative der Bundesregierung zur Einrichtung des Deutschlandfonds als wichtiges Signal für mehr Investitionen in Innovation und Wachstum am Standort Deutschland. Angesichts des internationalen Wettbewerbs und weiterhin großer Finanzierungslücken bei deutschen Startups und Scaleups sieht der Verband zugleich weiteren Handlungsbedarf, um Innovationen in Deutschland konsequent zur Skalierung zu bringen.
„Der Deutschlandfonds mit seinem Fokus auf die Wachstumsphase ist ein richtiger Schritt. Angesichts der milliardengroßen Finanzierungslücke brauchen wir von der Bundesregierung weitere Anstrengungen“, sagt Verena Pausder, Vorsitzende des Startup-Verbands. „Entscheidend ist, ihn konsequent zu ergänzen.“
Mit vielen Neugründungen 2025 sei Deutschland insbesondere in der frühen Phase stark und verfüge über eine leistungsfähige Forschungslandschaft. Gleichzeitig fehlten bislang häufig die Voraussetzungen, um erfolgreiche Startups in Deutschland zu internationalen Unternehmen weiterzuentwickeln. „Wir bauen die Rampe – und andere Länder ernten den Erfolg. Genau hier müssen wir ansetzen“, so Pausder.
Während in den USA im Jahr 2024 pro Kopf rund 510 Euro in Startups investiert wurden, lag der Wert in Frankreich bei 108 Euro und in Deutschland bei 90 Euro. Bezogen auf die Wirtschaftsleistung liegt Deutschland unter den 40 größten Volkswirtschaften nur auf Platz 18 und damit im internationalen Mittelfeld. „Andere Länder investieren deutlich mehr in das Wachstum ihrer Unternehmen. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Deutschland hier aufholen“, betont Pausder.
Vor diesem Hintergrund spricht sich der Startup-Verband für eine stärkere Mobilisierung des Kapitals institutioneller Investoren aus. Eine wichtige Rolle komme dabei der WIN-Initiative zu, mit der bis Ende 2030 bis zu 25 Milliarden Euro privates Kapital für die Finanzierung von Startups und Scaleups mobilisiert werden sollen.
„WIN kann ein wichtiger Hebel für mehr Wachstum, technologische Wettbewerbsfähigkeit sein“, sagt Pausder. „Ergänzend braucht es bessere Rahmenbedingungen für Investitionen in Wagniskapital. Auf der anderen Seite des Atlantiks profitieren Pensionäre über Pensionsfonds vom rasanten Wachstum der Tech-Konzerne. Diese Möglichkeit sollten wir auch in Deutschland nutzen und unsere Altersvorsorge stärker darauf ausrichten. Das Altersvorsorgereformgesetz bietet jetzt die Möglichkeit dazu.”
Positiv bewertet der Startup-Verband, dass der Deutschlandfonds gezielt Instrumente für die Wachstumsphase von Scaleups vorsieht. Dazu zählt „Scaleup Direct“, das erfolgreichen Scaleups einen zusätzlichen Schub in Richtung internationaler Tech-Champions geben kann. Für DeepTech-Startups sind zudem First-of-a-Kind-Finanzierungen (FOAK) entscheidend, etwa für den Aufbau erster Produktionsstätten. „DeepTech braucht andere Instrumente als klassisches Venture Capital allein. Wer hier richtig investiert, schafft die industrielle Wertschöpfung von morgen“, so Pausder.