Neustart in der Krise: Nachhaltigkeit macht widerstandsfähig

Berlin, 29.04.2020

Green Startup Monitor 2020 identifiziert grüne Startups als Motor für den Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft

Die weltweite Wirtschaft ist verwundbar. Das zeigt die aktuelle Krise. Die Widerstandsfähigkeit der Ökonomie muss deshalb Schwerpunkt des wirtschaftlichen Wiederaufbaus sein. Doch wie kann der Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft gelingen? Der aktuelle Green Startup Monitor sieht grüne Startups als Motor dieser Transformation.

Politik verschläft grünes Wirtschaftspotenzial bei Startups
Grüne Startups haben ein großes wirtschaftliches, ökologisches und gesellschaftliches Potential. Die Studie stellt fest, dass sie dennoch ihre wettbewerbsfähigen Produkte und Dienstleistungen und ihr engagiertes und sehr gut ausgebildetes Personal nicht zur vollen Entfaltung bringen können: Es fehlt an geeignetem Kapital und an einer gezielten politischen Unterstützung. Die Studie fordert deshalb eine neue Förderlinie „Sustainability“ im deutschen Gründungsfördersystem.

Nachhaltigkeit zahlt sich auch wirtschaftlich aus
Der Green Startup Monitor 2020 analysiert grüne Startups als Blaupause für unternehmerische Modelle, in denen sich ökologische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit wirtschaftlich auszahlt, und untersucht unter anderem die Fragen:

  • Welche konkrete Unterstützung brauchen grüne Startups, um im Neustart nach der Krise als Motor der deutschen Wirtschaft zu wirken?
  • Wie könnte der Politik eine wirksame Förderung des Faktors „Sustainability“ im deutschen Gründungsfördersystem gelingen?
  • Welches Angebot schaffen grüne Geschäftsmodelle für den Arbeitsmarkt und für eine zukunftsfähige Gesellschaft?

Der Green Startup Monitor wurde vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Bundesverband Deutsche Startups e.V. veröffentlicht und fachlich und finanziell von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.

Hintergrund:

Motor für eine resiliente Wirtschaft
Im Angesicht von globalen Herausforderungen von Pandemien bis Klimawandel funktioniert die Weltwirtschaft nur mit einem ganzheitlichen Ansatz. Innovation, Verantwortung und Nachhaltigkeit bilden dabei das Fundament: Sie stärken das Immunsystem der Ökonomie, die sogenannte „Resilienz“. Letztere lässt sich als Widerstandsfähigkeit gegen Störungen übersetzen und bildet ein zentrales Prinzip der Nachhaltigkeit. Grüne Startups stehen bereits heute für Innovation, gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit und damit für eine resiliente Wirtschaft.

Es fehlt an Förderung und Kapital
Aus den Ergebnissen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Green Startup Monitors 2020 leiten die Initiatoren der Studie, das Borderstep Institut und der Bundesverband Deutsche Startups, ab, dass eine neue Förderlinie „Sustainability“ im deutschen Gründungsfördersystem aufgebaut werden, die Finanzierungssituation der grünen Startups deutlich verbessert und ihr Angebot an nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen in der öffentlichen Beschaffung ausdrücklich berücksichtigt werden muss.

Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Direktor Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und Ko-Autor der Studie:
„Die Politik muss engagierter und zielgruppengerechter Frühphasenkapital für grüne Startups zur Verfügung stellen. Wir brauchen eine neue Förderlinie ‚Sustainability‘ im deutschen Gründungsfördersystem. Ein neuartiges Netzwerk regionaler Sustainability Hubs gehört dazu.“

Alexander Bonde, Generalsekretär Deutsche Bundesstiftung Umwelt:
„Innovationsorientierte kleine und mittlere Unternehmen helfen uns, unsere Wirtschaftsgrundlage von morgen zu sichern. Sie verbinden ökonomische Wachstumsperspektiven mit einer Wirtschaftsweise, die unsere natürlichen Ressourcen schont, die Umwelt weniger belastet, regionale Wertschöpfungsketten stärkt, Ressourcen im Kreislauf führt und unsere Wirtschaft insgesamt widerstandsfähiger macht – insbesondere nach der Corona-Krise. Mit dieser Studie sowie mit unserem eigenen Green-Startup-Sonderprogramm fördern wir gezielt diese innovativen jungen Unternehmen. Ihre Bedeutung für eine nachhaltige und krisenfeste Wirtschaft wird durch den Green Startup Monitor bestätigt.“

Wachstums- und gewinnorientiert und dabei gute Arbeitgeber
Die rund 6000 grünen Startups in Deutschland leisten mit ihren umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen nicht nur einen wichtigen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz, sondern sind mit ihren zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und sozialen Lösungen auch ein immer wichtigerer Wirtschafts- und Gesellschaftsfaktor.

Wie der aktuelle Green Startup Monitor zeigt, sind grüne Startups genauso wachstums- und gewinnorientiert wie ihre „nicht-grünen“ Pendants. Zusätzlich schaffen sie einen konkreten ökologischen und gesellschaftlichen Mehrwert. Sie machen bereits heute mehr als 20% aller Startup-Gründungen in Deutschland aus. Dabei zeichnen sie sich unter anderem durch eine starke Förderung und Beteiligung ihrer Beschäftigten aus.

Christian Miele, Präsident Bundesverband Deutsche Startups e.V.:
„Die Ergebnisse des Green Startup Monitors zeigen, dass grüne Startups besonders optimistisch in die Zukunft blicken: Drei von vier grünen Startups, und damit deutlich mehr als unter den nicht-grünen, bewerten ihre zukünftige Geschäftslage positiv. Diese jungen Unternehmen sind mit ihren innovativen Geschäftsmodellen, die wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischer und gesellschaftlicher Nachhaltigkeit verbinden, wichtige Treiber für den Neustart nach der Krise.“

Dr. Yasmin Olteanu, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Borderstep Institut und Ko-Autorin der Studie:
„Die Herausforderungen bei der Gründungs- und Wachstumsfinanzierung haben im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich an Bedeutung gewonnen. Fast jedes zweite junge innovative Unternehmen mit nachhaltigen Zukunftslösungen trifft hier auf Probleme. Gerade die besonders spannende Untergruppe der sehr innovativen grünen Startups wird zum Beispiel deutlich seltener durch Business Angels finanziert als ihr nicht-grünes Pendant. Diese Startups wünschen sich erwartungsgemäß ein stärkeres Engagement von Business Angels in ihrem Bereich.“

Green Startup Monitor
Der Green Startup Monitor analysiert die Bedeutung jener Startups, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten. Er wurde vom Borderstep Institut und dem Bundesverband Deutsche Startups im Jahr 2020 zum zweiten Mal erstellt und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die repräsentative Studie basiert auf durch einen Onlinefragebogen erhobenen Daten von 1.620 innovativen und wachstumsorientierten Unternehmen, die jünger als 10 Jahre sind und ihren Unternehmenssitz in Deutschland haben.

Der Green Startup Monitor kann kostenfrei heruntergeladen werden.

Bundesverband Deutsche Startups e. V.
Der Bundesverband Deutsche Startups e.V. ist der Repräsentant und die Stimme der Startups in Deutschland. Er erläutert und vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Startup-Unternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit. Er wirbt für innovatives Unternehmertum und trägt die Startup-Mentalität in die Gesellschaft. Der Verein versteht sich als Netzwerk der Startups in Deutschland.
www.deutschestartups.org

Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften.
www.borderstep.de

Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert die Kreativität kleiner Unternehmen bei der praktischen Lösung von Umweltproblemen und gibt Anreize für ökologische Innovationen. Sie setzt durch die Förderung umweltfreundlicher Produktionsverfahren und Produkte auf den vorbeugenden Umweltschutz. Europas größte Umweltstiftung unterstützt den Austausch von Wissen über die Umwelt zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und anderen Stellen in Umwelttechnik, -forschung, -kommunikation, Natur- und Kulturgüterschutz.
www.dbu.de

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