Jedes 4. Deutsche Startup ist grün - Green Startup Monitor 2018 veröffentlicht
Berlin, 26.03.2019
Der heute veröffentlichte Green Startup Monitor zeigt, dass nachhaltige Startups die Nische verlassen haben: Im Jahr 2018 wirtschafteten demnach 26 Prozent der jungen innovativen Wachstumsunternehmen in Deutschland mit Produkten und Dienstleistungen, die zu einer Green Economy beitragen. Sie sind unter dem Begriff „grüne Startups“ zusammengefasst. Der Green Startup Monitor wurde vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Bundesverband Deutsche Startups e.V. veröffentlicht. Gefördert wurde das Projekt fachlich und finanziell von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Weitere zentrale Ergebnisse des Green Startup Monitors 2018:
- Grüne Startups planen ein ähnliches Umsatz- und Mitarbeiterwachstum wie nicht-grüne Startups. Sie sehen dieses geplante Wachstum aber deutlich seltener als Herausforderung an als nicht-grüne (36% vs. 46%).
- Grüne Startups haben ein deutlich höheres Interesse an einer Internationalisierung als nicht-grüne Startups. Vor allem in der Gruppe der besonders wachstumsorientierten Startups benennen grüne Startups die Internationalisierung ihrer Geschäftstätigkeit häufiger als aktuell wichtiges Unternehmensziel (86% vs. 66% der nicht-grünen Startups).
- Grüne Startups finden leichter Mitarbeiter. Vor allem im Bereich IT ist es für grüne Startups leichter, Stellen zu besetzen. 91% der grünen Startups planen, in den kommenden zwölf Monaten im Durchschnitt sieben neue Mitarbeiter einzustellen.
Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit sowie Autor des Monitors über die Bedeutung grüner Startups: „Jedes vierte Startup verfügt über Produkte und Dienstleistungen, die zu Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Diese Gründungen sind ein erheblicher ökonomischer Faktor und ein wesentlicher Treiber für den Wandel zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem.“
Dr. Yasmin Olteanu, Researcherin beim Borderstep Institut und Autorin des Monitors: „Grüne Startups finden sich in allen Branchen und Technologiebereichen: von Energie über Bildung bis hin zu Finanzen. Grüne Startups haben aber in vielen Märkten mit besonders hohen Barrieren zu kämpfen und werden zum Teil auch in der Gründungsförderung benachteiligt. In der Kapitalbeschaffung sehen sie deutlich häufiger eine Herausforderung als nicht-grüne Startups. In unserem Monitor erfassen wir deshalb nicht nur die Zahlen, sondern empfehlen Maßnahmen zur Verbesserung des Gründungs- und Marktumfelds grüner Startups in Deutschland.“
Björn Kaminski, Teamleiter Netzwerke beim Startup-Verband und Projektmanager für den Monitor: „Die Ergebnisse des Green Startup Monitors zeigen: Ökologische Herausforderungen bieten grünen Startups weltweit Marktchancen. Themen wie Energiewende, Klimaschutz oder Vermeidung von Plastik in den Weltmeeren verlangen neue Geschäftsmodelle – die von vielen grünen Startups bereits jetzt angeboten werden. . Über die Hälfte der grünen Startups verfolgt ein digitales Geschäftsmodell, zum Beispiel in der angewandten IT, dem Onlineverkauf oder im Bereich Sharing.“
Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): „Ökologische Herausforderungen wie der Klimaschutz bieten wettbewerbsfähige Marktchancen für Unternehmen – grüne Startups haben das verstanden. Grüne Startups haben das Potential, zum Transformationsmotor für Klima- und Ressourcenschutz zu werden. Sie entwickeln teilweise ganz neue Strukturen und Arbeitsmodelle sowie häufiger als etablierte Unternehmen auch radikale Innovationen, die wir für eine zukunftsfähige Gesellschaft und aktuelle Umweltaufgaben dringend benötigen.“
Der Green Startup Monitor (GSM) wurde vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Startup-Verband mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Bedeutung jener Startups zu analysieren, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten. Der Green Startup Monitor basiert auf durch einen Onlinefragebogen erhobenen Daten von 1.158 innovativen und wachstumsorientierten Unternehmen, die jünger als 10 Jahre sind und ihren Unternehmenssitz in Deutschland haben. In einem Grußwort würdigen sowohl der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, als auch die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Svenja Schulze, die Bedeutung nachhaltiger Lösungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Der Green Startup Monitor 2018 (GSM) kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.
Über das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften.
Über den Startup-Verband
Der Bundesverband Deutsche Startups e.V. wurde im September 2012 in Berlin gegründet. Der Verein ist der Repräsentant und die Stimme der Startups in Deutschland. Er erläutert und vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Startup-Unternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit. Er wirbt für innovatives Unternehmertum und trägt die Startup-Mentalität in die Gesellschaft. Der Verein versteht sich als Netzwerk der Startups in Deutschland.